Das human immunodeficiency virus (HIV) gehört zur Gruppe der Retroviren. Das Genom solcher Viren besteht aus RNA.
Das HIV befällt spezifisch CD4-positive Zellen des Immunsystems (T4-Lymphozyten). Über das virale Oberflächenglykoprotein
gp120 erfolgt die Bindung am CD4-Rezeptor. Durch Bindung von CCR5 an diesen Komplex kommt es zur Membranfusion und der
Inhalt des HIV gelangt in die Zelle. Hier wird durch das Enzym Reverse Transkriptase (RT) das RNA-Genom in DNA umgeschrieben
und durch das Enzym Integrase ins Wirtsgenom integriert. Aufgrund dieser Fremd-DNA produziert die Wirtszelle nun virale Proteine und RNA.
Daraus assoziieren sich spontan Viruskapside, welche als neue HIV-Viren die Zelle durch Ausknospung verlassen.
Im Krankheitsverlauf kommt es nach der Infektion zu einer jahrelangen klinischen Latenzperiode bis es schließlich
zu einer drastischen Vermehrung der Viren mit einhergehendem Abfall des T4/T8-Verhältnis kommt, was zum Vollbild AIDS führt.
Diagnostisch wird eine HIV-Infektion über HIV-spezifische Antikörper im enzyme linked immunosorbant assay (ELISA) nachgewiesen.
Da dieser Test häufig falsch positiv ausfällt, muss die Diagnose im Westernblot bestätigt werden.
Der klinische Krankheitsverlauf kann durch die Anzahl der CD4-Zellen (CD4-count) und der Anzahl der HI-Viren (virus-load) verfolgt werden.
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