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Hans Krüger
Ulcus duodeni

Als Hauptursachen eines ulcus kann man die Infektion mit Helicobacter pylori und eine übermäßige Produktion von Magensäure (Salzsäure=HCl) ansehen. Helicobacter pylori kann über das Enzym Urease Harnstoff in Ammoniak und Kohlendioxyd spalten. Ammoniak wiederum puffert Säuren ab und schützt Helicobacter pylori somit vor dem aggressiven Magensaft. Darüber hinaus werden von Helicobacter pylori toxische Substanzen sezerniert, die die Magenzellen schädigen oder gar abtöten können. Die Therapie besteht in der Administration von Protonenhemmern und zweier Antibiotika für einen Zeitraum von einer Woche (Tripel-Therapie).

Der Magensaft hat einen pH um 1. Die Magensäure dient der Denaturierung von Proteinen, die erst dann zur weiteren Zerkleinerung für Proteasen zugänglich werden. Darüber hinaus bewirkt die Magensäure die Abtötung von Keimen aus der Nahrung. Die Magensäure entsteht durch eine in den Belegzellen lokalisierte H+-K+-ATPase. Deren Aktivität kann durch unterschiedliche Signale beeinflusst werden. Chemische und mechanische Reize sowie Vorstellungen, Geschmack und Geruch bewirken eine Aktivierung dieses Enzyms über Peptidhormone der Gastrin-Familie, Acetylcholin und Histamin. Weitere wichtige Bestandteile des Magensaftes sind "intrinsic factor", ein Protein, welches für die Vitamin B-12 Resorption wichtig ist sowie Pepsin, eine Protease, die im sauren Milieu aus Pepsinogen durch Zymogenaktivierung entsteht. Die Magenschleimhaut schützt sich gegen die Salzsäure des Magensaftes durch die Sekretion von Muzinen, den Glykoproteinen, die für die schleimige Konsistenz verantwortlich sind sowie durch die Sekretion von Bicarbonat (HCO3-), welches Protonen abpuffern kann. Die Produktion der Magensäure kann medikamentös durch Cimetidin (Tagamet), einem kompetetiven Rezeptorblocker der Histaminrezeptoren oder direkt an der Protonenpumpe durch Omeprazol gehemmt werden. Da Aspirin die Produktion von Magensaft stimuliert und sowohl die Blutgerinnung als auch die Produktion der Muzine beeinträchtigt, sollte es bei allen Ulcus-Patienten als Analgetikum vermieden werden. Da Nikotin die Durchblutung der Magenschleimhaut verschlechtert und die Produktion von Magensäure anregt, sollte auf das Rauchen verzichtet werden.

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