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Emanuela Moreno
Hämolytische Anämie bei Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase Mangel

Glukose-6-Phosphat Dehydrogenase (G6P-DH) Mangel wird X-chromosomal rezessiv vererbt. G6P-DH ist das Schlüsselenzym des Pentosephosphatwegs. In den Erythrozyten dient der Pentosephosphatweg ausschließlich der Erzeugung von NADPH. Daher läuft sowohl der oxidative als auch der nicht oxidative Teil des Pentosephosphatwegs. NADPH wird im Erythrozyten für die Regeneration von oxidiertem Glutathion benötigt. Reduziertes Glutathion seinerseits entgiftet (reduziert) reaktive Sauerstoffspezies (ROS) z. B. H2O2. Aufgrund des hohen Sauerstoffgehalts im Erythrozyten ist das durch Glutathion aufrecht erhaltene reduzierende Milieu besonders wichtig. Ein Mangel an G6P-DH führt folglich zu einer besonderen Empfindlichkeit der Erythrozyten gegen oxidativen Stress. Daher sind Patienten mit G6P-DH Mangel empfindlich gegen oxidierende Substanzen, wie Sulfonamide oder das in der Saubohne vorkommende Divicin oder Isoumaril. Solche Substanzen schädigen die Zellmembran der Erythrozyten und verbrauchen reduziertes Glutathion. Die Folge ist in diesem Fall auch eine Präzipitation des Hämoglobins über falsche Schwefelbrücken (Heinz-Körper). Die Membranschädigung führt in der Milz zur vermehrten Hämolyse mit prähepatischem Ikterus und erhöhter LDH. Das veränderte intrazelluläre Milieu der Erythrozyten und die vorzeitige Hämolyse verleihen Patienten mit G-6-P-DH Mangel eine gewisse Resistenz gegen Malaria, weshalb diese Erkrankung, ebenso wie die Sichelzellanämie, in Malaria-Gebieten vermehrt auftritt. Folsäure ist wichtig für die Nukleotidsynthese und den Aminosäurestoffwechsel. Es wird als Vitamin B9 mit der Nahrung aufgenommen. Daher sind Folsäureantagonisten (besser Synthesehemmer) keine Antimetaboliten und wirken spezifisch auf Mikroorganismen.

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