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Charlotte
Akute lymphoblastische Leukämie (ALL)

Unter den Leukämien werden akute und chronische Verlaufsformen unterschieden. Darüber hinaus werden sie nach der Herkunft der entarteten Zellen differenziert. Daraus ergeben sich vier unterschiedliche Formen der Leukämie, die akut lymphatische (ALL), die chronisch lymphatische (CLL), die akut myeloische (AML) und die chronisch myeloische Leukämie (CML). Bei der ALL handelt sich um einen entarteten Zellklon unreifer Lymphozyten (Lymphoblasten), die sich kontinuierlich und unkontrolliert teilen, sich aber nicht zu reifen Lymphozyten differenzieren. Daher sind die Leukozyten und unter ihnen nur die unreifen Lymphoblasten erhöht. Diese entarteten Zellen infiltrieren das Knochenmark (und andere Organe) und verdrängen dadurch die Bildung und Ausreifung anderer Blutzellen. Folglich sind Hämoglobin, Erythrozyten, Thrombozyten sowie ausgereifte Leukozyten erniedrigt, Lymphozyten sind indes erhöht. Kinder mit Trisomie 21 haben ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Die Behandlung besteht in einer Chemo- und Radiotherapie. Durch eine zusätzliche Knochenmarks- bzw. Stammzellentransplantation kann die Dosis der Chemotherapie so stark erhöht werden, dass die Krankheit ausheilt, d. h. dass alle Nachkommen des Zellklons abgetötet worden sind. Leukämien kann man im Leukogramm an einer Linksverschiebung erkennen. Beim Leukogramm werden die Aktivität von Myeloperoxidase und die Größe von Blutzellen erfasst. Myeloperoxidase ist ein Enzym der Granulozyten, das bei der Erzeugung von Sauerstoffradikalen zur Schädigung phagozytierter Bakterien eine Rolle spielt. FACS (fluorescence activated cell sorting) ist eine Methode mit der man die Anzahl von Zellen, die ein bestimmtes Antigen tragen zusammen mit der Menge dieses Antigens bestimmen kann. Über das Expressionsmuster unterschiedlicher Zelloberflächenantigene kann so eine Klassifikation der Leukämie nach der European Group for the Immunological Characterization of Leukemias (EGIL) erfolgen.

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